Fund einer historischen Luftheizung in der Spiegelburg, Brandenburg/Havel

Diese bestanden aus der verrußten Wand der Brennkammer, einem Sockel und einem draufstehenden Bogen, der die Findlinge getragen hat. In der Ausfüllung der Brennkammer wurde eine Ziegelplatte mit Warmluftauslassöffnung gefunden. Alle diese Elemente deuten auf den Typus „Steinkammer-Luftheizung“ hin, die in der zweiten Hälfte des 14. Jhs. üblich waren.
Das Hauptmerkmal des Typus „Steinkammer-Luftheizung“ sind die Bögen in der Brennkammer, welche eine Findlingspackung tragen, die als Wärmespeichermasse dient. Die Bögen stehen auf einem Sockel, um auf dem Boden genügend Raum für die Feuerung zu schaffen. Während des Feuerungsvorgangs wurde die Findlingspackung auf den Bögen erhitzt. Die Warmluftöffnungen im Fußboden des zu beheizenden Raums mussten dabei verschlossen bleiben, um den Rauchabzug in den Raum zu verhindern. Nach dem Feuerungsvorgang schloss man die Verbindung zum Schornstein und heiße Luft gelangte durch die nun offenen Öffnungen im Fußboden direkt von der Heizung nach oben in die darüber liegenden Räume. Auf der Rekonstruktionszeichnung ähnlicher Anlagen aus der Burg Ziesar ist das Funktionsprinzip und die Konstruktion der Brennkammer anschaulich dargestellt.