St-Petri-Kapelle Brandenburg
Bauzeit: | 2009–2010 |
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Bauherr: | Domstift Brandenburg |
Leistungsumfang: | Gebäude- und TGA-Planung, restauratorische und archäologische Voruntersuchung und Baubegleitung |
Bauort: | Sankt Petri, 14776 Brandenburg |
Die innerhalb der ehemaligen hevellischen Wallburg gelegene Petri-Kapelle wurde vermutlich ab dem 13. Jahrhundert auf einem Vorgängerbau errichtet. Das Gebäude ist auf Feldsteinen gegründet und besitzt einen Sockel aus quaderförmigen Feldsteinen über der ein Ziegelmauerwerk im gotischen Verband anschließt.
Mehrere Umbauphasen kennzeichnen die Baugeschichte des Gebäudes. So wurde beispielsweise der Innenraum mit einem im 16. Jahrhundert errichteten Zellengewölbe überdeckt, welches auf drei sechseckigen Säulen ruht. Für das Errichten der Strebepfeiler zur Aufnahme des Gewölbeschubes und wegen der Höhe des Gewölbes mussten mehrere Fenster verändert bzw. geschlossen werden. Die früheren Bauphasen sind noch sehr gut an der Fassade ablesbar.
Die Sanierung der St.-Petri-Kapelle, die in den Jahren 2009 bis 2010 durchgeführt wurde, sollte die zuvor leer stehende Kapelle wieder als Veranstaltungsraum und als Winterkirche für die Gemeinde nutzbar machen. Dafür wurden Schäden an der Fassade und im Gewölbe, hauptsächlich Setzungsrisse, überarbeitet und die bleiverglasten Fenster saniert und mit einer äußeren Schutzverglasung versehen. Die Fenster wurden wieder mit Putzblenden versehen.
Im Innenraum wurde der Ziegelplattenbelag aufgenommen, um gegen aufsteigende Feuchtigkeit entlang der Außenwände Temperierungsleitungen verlegen zu können. Die Leitungen wurden am Sockelmauerwerk befestigt und eingeputzt. Um kapillar aufsteigende Bodenfeuchte zu verhindern, aber trotzdem einen diffusionsoffenen Bodenaufbau zu behalten, wurde der Boden ca. 40cm tief aufgenommen und eine Schicht aus Schaumglasschotter auf einem Geotextil eingebracht. Auf dem Schaumglasschotter wurde ein Kalkestrich eingearbeitet, auf dem wiederum Ziegelplatten im Kalkbett verlegt wurden. Bei den Arbeiten im Boden wurden neben neuzeitlichen Heizungskanälen auch leere Gruftgewölbe und eine als Türschwelle zweitverwendete Sandsteinstele mit Flachrelief eines Flechtknotens und Vortragekreuzes, die geborgen und heute im Dommuseum zu besichtigen ist.